
Was ist neu?
Kontinuität auf der Trainerposition: Niko Kovač geht mit dem VfL Wolfsburg in seine zweite Saison mit entsprechender Sommervorbereitung. Nach der Trennung von Dieter Hecking im Oktober 2016 stand nur Oliver Glasner über zwei volle Spielzeiten an der Seitenlinie. Kovač scheint derzeit so fest im Trainerstuhl der Wölfe zu sitzen, nicht mal Paulo Otávio könnte ihn dort mit einer eingeflogenen Beinschere herausholen. Letzterer verließ den VfL Wolfsburg in diesem Sommer übrigens, spielte zuletzt aber wegen anhaltender Verletzungsprobleme ohnehin keine tragende Rolle mehr. Auch die Leistungsträger Micky van de Ven, Felix Nmecha und Omar Marmoush kehrten den Niedersachsen den Rücken. Dafür verstärkt sich der VfL Wolfsburg mit neuen Spielern, die bereits Bundesligaerfahrung sammeln konnten: Es kamen Innenverteidiger Moritz Jenz (FC Lorient), der in der vergangen Rückrunde ein großer Sicherheitsfaktor in der Schalker Hintermannschaft war und der variable einsetzbare Angreifer Tiago Tomás (Sporting Lissabon), der letzte Saison an den VfB Stuttgart ausgeliehen war. Dazu gesellen sich der offensive Außenbahnspieler Václav Černý (Twente Enschede), der Innenverteidiger Cédric Zesiger (Young Boys Bern), Linksverteidiger Rogério (Sassuolo Calcio) und Joakim Mæhle (Atalanta Bergamo). Die VfL-Mannschaft hat mit einem Durchschnittsalter von 24,0 Jahren den zweitjüngsten Kader der Bundesliga (hinter dem VfB Stuttgart).
Was macht Hoffnung?
In ihrer ruhmreichen Geschichte sind die Wölfe noch kein einziges mal aus der Bundesliga abgestiegen und gehen nun schon in die 27. Bundesligasaison in Serie. Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Lebenserwartung von männlichen Wölfen nur bei 16 Jahren liegt. Sei es drum: der Abstieg sollte somit schon mal kein Thema sein. Vielmehr möchten sich die Grün-Weißen nach 2021 wieder für das internationale Geschäft qualifizieren. Dafür spricht einerseits die Variabilität und Breite im 30-köpfigen VfL-Kader. Auf jeder Position scheint der VfL Wolfsburg doppelt bundesligatauglich besetzt zu sein. Für Niko Kovač bieten sich diverse Möglichkeiten zur Rotation, sowohl personell als auch in der Formation. Andererseits können sich die Wolfsburger, anders als Teile der Konkurrenz, auf zwei Wettbewerbe konzentrieren. Beim 6:0‑Sieg gegen TuS Makkabi Berlin im Pokal standen bereits vier der sechs Neuzugänge in der Startformation, ganz besonders Tiago Tomás machte Bock auf mehr: Nach seiner Einwechslung in der 43. Spielminute war er an vier Toren direkt beteiligt.
Was nicht?
Zwar haben sich die Wolfsburger auf vielen Positionen personell gut verstärkt, jedoch haben die VfL-Verantwortlichen noch keinen adäquaten Ersatz für den abgewanderten Zentrumspieler Felix Nmecha vorgestellt. Hinzu kommt die Verletzungsanfälligkeit seines Bruders Lukas, der am vergangenen Wochenende wieder einmal ausgewechselt wurde und bereits letzte Saison immer wieder über Knieprobleme plagte. Dadurch konnte er den Weggang von Wout Weghorst bisher nie kompensieren. Die Wolfsburger Torausbeute verteilte sich letzte Saison auf beinahe alle Stammspieler – abgesehen von Torwart Koen Casteels. Insgesamt machte die Sommervorbereitung nicht die Riesen-Hoffnungen: Die Wolfsburger konnten einzig ihr Spiel gegen den SC Freiburg gewinnen. In den weiteren Testspielen gegen RC Lens, Spezia Calcio, Sassuolo Calcio und Celta Vigo blieben die Wölfe sieglos. Sprich: internationale Reifeprüfung (noch) nicht bestanden.
Mit dieser Skandal-Schlagzeile berichtet die BILD in vier Wochen über den Verein:
„Wolfsburg startet mal wieder miserabel in die Saison – Kommt jetzt der K.O.-vač?“
Das 11FREUNDE-Orakel
Aber nein, aber nein! Nach Startschwierigkeiten kann Niko Kovačs Mannschaft sich fangen und der Coach seine Wolfsburger auf einen grundsoliden siebten Platz manövrieren. Bedeutet höchstwahrscheinlich die Qualifikation für die Europa Conference League. Ein Glück, dass Max Kruse das nicht mehr erleben muss.
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